Politische Arbeit


Weltläden verkaufen fair gehandelte Produkte.
Aber nicht nur:
Sie fordern auch politische Veränderungen, um die ungerechten Strukturen im Welthandel zu überwinden.

Mit dieser Motivation ist der Faire Handel vor etwa 50 Jahren angetreten und dafür kämpfen die Weltläden noch heute.
Die politische Arbeit bildet zusammen mit dem Verkauf/Marketing und der Bildungs- und Informationsarbeit die drei Säulen der Weltladen-Arbeit.

Die Weltladen-Bewegung nutzt verschiedene Wege, um auf die politischen Anliegen des Fairen Handels aufmerksam zu machen:

Kampagnen(-Arbeit)

Öffentliche Tatorte, fiktive Haftbefehle und Unterschriften-Aktionen: Mit politischen Straßenaktionen werden Bürger* innen über die politischen Anliegen der Weltladen-Bewegung informiert und zur Unterstützung aufgerufen. Dafür nutzt die Weltladen-Bewegung vor allem den gemeinsamen Aktionstag, den Weltladentag, der immer am 2. Samstag im Mai stattfindet. Hierfür konzipiert der Weltladen-Dachverband seit 1996 regelmäßig Kampagnen-Aktionen für alle Weltläden.

Politik-Dialog

Weltläden sind in ihrer Kommune und ihrem Wahlkreis mit Politiker*innen in Kontakt und bringen die politischen Forderungen der Fair-Handels-Bewegung ein. Dazu gehören zum Beispiel Gespräche mit Lokalpolitiker*innen über die öko-soziale Beschaffung, Einladungen von Bundestagsabgeordneten in den Weltladen oder der Kontakt mit Abgeordneten des Europaparlaments zum Beispiel zur europäischen Agrarpolitik.
All dies wird durch den Weltladen-Dachverband e.V. gebündelt. Er versteht sich als die politische Stimme der Weltladen-Bewegung. Er verknüpft die Aktivitäten der Weltläden mit der Arbeit des Forum Fairer Handel (FFH) auf Bundesebene und der Arbeit des Fair Trade Advocacy Office (FTAO) auf EU-Ebene. Gemeinsam vertreten sie im Rahmen ihrer Advocacy-Arbeit die Interessen von Produzent*innen des Globalen Südens gegenüber der Politik.

Zivilgesellschaftlich vernetzt

Gemeinsam mehr erreichen: Die Weltladen-Bewegung engagiert sich in verschiedenen Bündnissen, um ihre politischen Anliegen zu koordinieren. Vor Ort zeigt sich dies zum Beispiel im Rahmen der Fair-Trade-Town-Kampagne, durch die Zusammenarbeit mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft bei Diskussionsveranstaltungen und durch gemeinsame Aktionen mit Gruppen oder Vereinen vor Ort. Anknüpfungspunkte gibt es viele, um gemeinsam an der Vision einer gerechteren Welt zu arbeiten und einen Beitrag zu einem sozial-ökologischen Wandel zu leisten.
Auf Bundesebene bringt sich der Weltladen-Dachverband e.V. in verschiedene Bündnisse und Netzwerke ein. Im Rahmen der Initiative Lieferkettengesetz setzt sich die Weltladen-Bewegung gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen für einen gesetzlichen Rahmen ein, der Mensch und Umwelt entlang globaler Lieferketten wirksam schützt.